DIE ZEIT (konkrete Angabe an entsprechender Stelle.)
immerGröber
Nachdem die saftige Erde verschwunden war,
ist die Erdbodensprosse zum Vorschein gekommen.
Wie etwa ein Pilz aufgeht,
ist sie aufgegangen.
Farbig ist sie gewesen,
duftig gewesen, saftig gewesen.
Wie geschlagener Rahm
oder geschlagene Butter, so war die Farbe;
wie süßer Honig ohne Waben
war ihr Geschmack.
Da haben die Wesen
von der Erdbodensprosse zu genießen begonnen.
Beim Genuss, davon gespeist,
davon ernährt, sind sie lange Zeiten hindurch gewesen.
Mehr und mehr sind die Wesen,
von der Erdbodensprosse genießend,
davon gespeist, davon ernährt,
lange Zeiten hindurch gewesen.
Mehr und mehr sind sie
immer noch gröber geworden
an Körperart, und ihre Schönheit
ist in Unschönheit übergegangen.
Manche waren schön anzuschauen,
manche Wesen unschön anzuschauen.
Da haben nun die schön anzuschauenden Wesen
den unschönen gegenüber sich hervorgehoben:
„Wir sind schöner als diese,
die sind nicht so schön wie wir!“
Weil sie sich ihrer Schönheit
dünkelhaft und eitel hervorgehoben hatten,
ist ihnen die Erdbodensprosse
verschwunden.
Ich hätte, wird man meinen, auch wirklich dieses Eingangsloch zuschütten können, oben in dünner Schicht und mit fester, weiter unten mit lockerer Erde, so daß es mir immer nur wenig Mühe gegeben hätte, mir immer wieder von neuem den Ausweg zu erarbeiten. Es ist aber doch nicht möglich, gerade die Vorsicht verlangt, daß ich eine sofortige Auslaufmöglichkeit habe, gerade die Vorsicht verlangt, wie leider so oft, das Risiko des Lebens. Das alles sind recht mühselige Rechnungen,
verKlärte nacht
Amaryllis Quartett: Arnold Schönberg Verklärte Nacht