DIE ZEIT (konkrete Angabe an entsprechender Stelle.)
amMorgen zum morgenMahl
Nachdem nun jenen Wesen
die Rankenbeere verschwunden war, ist
ungepflügt reifender Reis gewachsen,
unbestäubt, unbehülst, weiß,
wohlriechend, vollkörnig.
Was sie davon
am Abend zum Abendmahl
eingenommen hatten, das war
am Morgen wieder reif emporgewachsen.
Was sie davon am Morgen zum Morgenmahl
eingenommen hatten, das war
am Abend wieder reif emporgewachsen.
Und es war keine Abnahme zu merken.
Da haben die Wesen dort
den ungepflügt reifenden Reis genossen,
davon gespeist, davon ernährt
haben sie lange Zeiten hindurch gelebt.
Mehr und mehr
den ungepflügt reifenden Reis genießend
- davon gespeist, davon ernährt -
lange Zeiten hindurch haben sie gelebt.
Mehr und mehr sind sie
immer noch gröber geworden
an Körperart, und ihre Schönheit
ist in Unschönheit übergegangen.
Aber es gibt leidenschaftliche Räuber, die blindlings die Erde durchwühlen und bei der ungeheuren Ausdehnung meines Baues haben selbst sie Hoffnung, irgendwo auf einen meiner Wege zu stoßen. Freilich, ich habe den Vorteil, in meinem Haus zu sein, alle Wege und Richtungen genau zu kennen. Der Räuber kann sehr leicht mein Opfer werden und ein süß schmeckendes. Aber ich werde alt, es gibt viele, die kräftiger sind als ich und meiner Gegner gibt es unzählige, es könnte geschehen, daß ich vor einem Feinde fliehe und dem anderen in die Fänge laufe
Carlos in e-moll Carlos Kleiber Bayerische Rundfunk: Brahms Sinfonie Nr 4 in e-Moll op 98